Elbenkleid

Dieses Elbengewand ist immer noch eines meiner Lieblingsstücke, obwohl es genau genommen sogar älter ist als mein Atelier selbst. Ich habe es nach meiner Ausbildung, aber noch vor der Meisterprüfung geschneidert.

Ursprünglich ist diese Gewandung für ein Amateurfilmprojekt entstanden – leider wurde dann aber der Filmdreh abgesagt, bevor sie wirklich zum Einsatz kommen konnte.
Seitdem begleitet sie mich als Ausstellungsstück zu jeder Messe.

Das Kleid ist aus einem fließenden, graugrünen Viskosestoff gefertigt, der sich am Wasserfall-Ausschnitt, den weiten Ärmeln und dem Rock mit einer kleinen Schleppe in weiche Falten legt.

Die Weite des Rocks wird an der Taille von einem Stoffgürtel zusammengehalten. Als Verschluss für den Gürtel dient eine filigran verschnörkelte Schließe - eigens dafür aus silberfarbenem Draht gebogen und mit einer grünen Glasperle in der Mitte verziert.

Die Ärmel sind nach unten hin lang und weit, am Oberarm aber eng anliegend. Als besonderes Detail ist auf den Oberarmen, unterhalb der blattförmig-spitz zulaufenden Ausschnitte, jeweils eine Stickerei mit einem geschwungenen Linienmuster (ähnlich der Gürtelschließe) zu finden.

Die dazu passende Weste ist aus Velourslederimitat gefertigt und greift in mehreren Aspekten ebenfalls das typische Blatt-Motiv der Waldelben auf: Der asymmetrische Verschluss und der spitz zulaufende Stehkragen, sowie die geschwungene Form des Saums sind hier zu nennen. Auch das geschwungene Linienmotiv kommt an der Weste noch einmal vor, hier ist es als große, auffällige Kordelstickerei ausgeführt.

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